News Mai

 

Selbstliebe

Wir alle wollen von Anderen geliebt werden. Aber solange wir uns selbst nicht lieben, achten und respektieren wird das nicht wirklich funktionieren. Daher heißt der erste Schritt zu echtem Selbstvertrauen und auch zur wahren Liebe: "Ich liebe mich selbst". Ich habe als Berater aber auch im privaten Kreis festgestellt, daß die meisten Menschen sich nicht wirklich lieben. Selbsthass, Abwertung der eigenen Person, Minderwertigkeitskomplexe, diffuse Schuldgefühle und eine tiefverwurzelte Gewissheit von "Ich bin irgendwie nicht gut genug". zeigen einen tiefen Mangel an Herzenswärme für sich selbst. Diese Gefühle entstehen in der Kindheit und überschatten unerkannt oft unser ganzes privates und berufliches Leben. Sich selbst zu lieben bedeutet nicht, übertrieben egoistisch zu sein, sondern ein Gefühl für den eigenen Wert und gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln. Beantworten Sie sich in einer stillen Stunde einmal folgende Fragen: Habe ich mir in meinem bisherigen Leben genug Liebe, Fürsorge und Respekt zukommen lassen? Waren immer nur die Bedürfnisse Anderer wichtig ? Habe ich mich selbst seelisch gequält durch übertriebenen Perfektionismus, negative Gedanken, Zweifel und Ängste? Habe ich meinen Körper misshandelt durch falsche Eßgewohnheiten, mangelnde Bewegung, zu wenig Ruhe, zuviel Alkohol und Nikotin? War ich überzeugt, daß man Gefühle wie Wut, Hass, Angst und Trauer „hinunterschlucken" muss um akzeptiert zu werden? Habe ich zugelassen, dass Andere mich ausnutzen, demütigen, terrorisieren oder schlagen? Verzichte ich bei Konflikten darauf meine eigene Meinung zu sagen, weil ich Angst vor Streit habe? Baue ich Stress durch Entspannungstraining ab oder schade ich meinem Körper durch noch mehr Essen, Nikotin, Alkohol oder Beruhigungsmittel? Ist meine Partnerschaft im Großen in Ordnung oder werde ich gerade dort zu oft gekränkt? 

Bei der Auseinandersetzung mit diesen Fragen geht es darum, zu folgender Haltung zu kommen: Egal wie es bisher war: ICH BIN KEIN OPFER. ICH ÜBERNEHME AB JETZT FÜR MICH DIE VERANTWORTUNG.

Viele von uns warten, bis der berühmte Reiter auf seinem weißen oder schwarzen Pferd kommt und uns vor all unseren Problemen rettet. Aber der Schmerz in unserem Leben wird nicht durch einen anderen beendet, sondern nur durch uns selbst. Wenn ich mich liebe weiß ich, dass es in meiner Macht liegt, mich selbst zu retten. Jeder von uns hat die Kraft, sein Leben zum Besseren zu verändern, auch wenn wir uns momentan schwach, hilflos und ausgeliefert fühlen. Wie bedrückend die jeweiligen Lebensumstände auch sein mögen, wir können immer etwas tun, um eine Änderung zum Besseren herbeizuführen. Der erste Schritt dazu heißt: Sich selbst lieben.

Wenn ich mich liebe bringe ich mir Achtung und Respekt entgegen, nehme meine Bedürfnisse ernst, höre auf die Sprache meines Körpers und verdränge weder Gefühle noch Probleme. Ich setze vernünftige Grenzen, quäle mich nicht unnötig mit negativen Gedanken und muss andere nicht zwanghaft kontrollieren um mein Selbstwertgefühl aufzupolieren. Ich lasse selbstschädigende Gewohnheiten los und entwickle die Einstellung: "Was ich fühle, denke und sage zählt. Ich bin wichtig!"

Am stärksten zeigt sich das Ausmaß unserer Selbstliebe beim Umgang mit anderen.

Fragen Sie sich, ob der Kontakt mit einem bestimmten Menschen wirklich förderlich ist, oder ob Sie ausgenutzt, vernachlässigt oder ignoriert werden. Manchmal leiden wir unter einer Beziehung seelisch und körperlich extrem stark und können trotzdem nicht loslassen. Wenn wir uns selbst mehr lieben, verschwinden diese zerstörerischen Beziehungen aus unserem Leben. 

Wir wissen dann, dass wir das Beste verdienen und erlauben anderen nicht mehr, uns immer weiter weh zu tun.

Einer der wichtigsten Schritte zur Selbstliebe besteht darin, sich alten Schmerzen zu stellen. Die meisten von uns haben bereits in der Kindheit viel emotionales Leid erfahren. Nicht weil die Eltern uns absichtlich Böses zufügen wollten (obwohl natürlich auch das möglich ist), sondern weil sie aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage waren Liebe, Zuwendung, Geborgenheit und Zärtlichkeit zu geben. Auch Trennungssituationen, seelische Vernachlässigung, sexueller Missbrauch oder andere Schockerlebnisse können solche Spuren hinterlassen, dass in dem Kind ein tiefes Gefühl von Minderwertigkeit entsteht. Wir wachsen auf und wieder fügen andere uns Schmerzen zu. Wir werden verlassen, ungerecht behandelt, oder betrogen. Und immer wieder scheint das Szenario sich zu wiederholen. Aus scheinbar unerfindlichen Gründen erleben wir erneut die gleichen Dramen, wählen Partner, die uns schlecht behandeln und sehen keine Möglichkeit, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Das Zauberwort, das Alles ändert heißt "Selbstliebe". Wenn Sie beginnen, sich mehr zu lieben wissen Sie instinktiv, dass alte, nicht verarbeitete Schmerzen, eine zerstörerische Wirkung auf Ihr Leben haben. Jede Verletzung aus der Vergangenheit, die als "Leiche im Keller" liegt, kann daran schuld sein, dass Partnerschaften nicht funktionieren, das Berufsleben unbefriedigend ist und Dauergroll das psychische Klima vergiftet. Denn ungelöste Probleme und verdrängte Gefühle sind Dauerstress für Seele und Körper. Als Fortgeschrittener in Sachen Selbstliebe werden Sie aus diesem Grund brennendes Interesse daran entwickeln, diese Leichen herauszuholen und sie im Licht des Tages zu betrachten. Vielleicht ist es nötig, sich jahrelang unterdrückten Hass einzugestehen, furchtbare Ängste zuzulassen und so Möglichkeiten zu einer positiven Veränderung zu schaffen. Erst wenn ich "ja" sage zu meinen seelischen Wunden und den dazugehörigen Schmerz akzeptiere, bin ich frei.

Zur Selbstliebe gehört auch, den eigenen Gedanken Aufmerksamkeit zu schenken. Was wir denken beeinflusst das Wohlbefinden, die Beziehung zu anderen Menschen und auch unsere Gesundheit. Es scheint unglaublich, dass unser tägliches Denken solche Macht hat. Aber es gibt einen Zusammenhang, der diese Wirkung der Psyche auf den Körper erklärt: Ein Gedanke erzeugt ein Gefühl. Und dieses Gefühl wirkt direkt auf das Immunsystem und die einzelnen Organe. Vielleicht haben Sie selbst manchmal instinktiv folgende Ausdrücke verwendet: "Die Geschichte liegt mir im Magen", "Das ist mir wirklich an die Nieren gegangen", oder "Ich war so verletzt, ich dachte mir bricht das Herz". Überprüfen Sie einmal Überzeugungen, die Sie in wichtigen Lebensbereichen wie Liebe, Partnerschaft, Sexualität, Beruf, Glück Gesundheit, Geld, und Erfolg haben. Machen diese Überzeugungen Sie stark und mutig oder hilflos und schwach? Helfen Ihnen Ihre grundlegenden Wertvorstellungen und täglichen Gedanken das Leben besser zu meistern oder sind sie voller Einschränkungen und Negativität?

 

Vergessen Sie nie: S i e bestimmen, was Sie über eine Sache denken. Das berühmte Glas Wasser ist immer entweder halb voll oder halb leer. Es kommt darauf an, wofür Sie sich entscheiden. Früher haben vielleicht die Eltern oder wichtige Bezugspersonen festgelegt, wie Sie zu denken haben. Heute sind Sie der Herr/die Frau im Haus. Und Sie prüfen, ob gewisse Gedanken für Ihr jetziges Leben noch förderlich sind oder nicht. Wenn Sie nicht sicher sind, ob eine Ihrer Überzeugungen reif für die Entsorgung ist oder nicht, machen Sie folgenden Test: "Hilft mir diese Überzeugung mein Leben und meine Gesundheit zu schützen? Hilft sie mir zur Erreichung meiner Ziele? Hilft sie mir bei Konflikten mit mir und anderen? Hilft sie mir dabei, mich wohl zu fühlen? Beruht sie überhaupt auf Tatsachen?" Versuchen Sie, diesen Test einmal mit der weitverbreiteten Grundüberzeugung vieler Menschen: "Ich bin ein Opfer". Alles klar? Unsere Vorstellungen über die Wirklichkeit werden oft wahr. Wenn Sie gewohnheitsmäßig negativ denken, werden Sie geheimnisvoller Weise auch viele entsprechende Erfahrungen machen. Die wichtige Botschaft lautet: "Es funktioniert auch umgekehrt!." Positive Gedanken erzeugen mit einiger Übung auch positive Ergebnisse. Es ist wichtig, über die Macht der Gedanken in unserem Leben Bescheid zu wissen. Aber zwanghaft positives Denken ist nicht sinnvoll, weil damit oft wichtige Gefühle verdrängt werden. Der richtige Umgang mit sogenannten "negativen" Gefühlen wie Zorn, Aggression und Hass ist folgender: Ich akzeptiere, dass ich jetzt in dieser Situation verdammt wütend bin. Das heißt aber nicht, dass es morgen noch so ist. Damit stehen Sie zu Ihrer seelischen Realität, schlucken Nichts hinunter und lassen sich einen positiven Ausgang offen. Betrachten Sie auch ganz ehrlich Ihre Gefühlswelt. Jedes Gefühl, das Sie haben hat immer seine Berechtigung, auch wenn andere das nicht nachvollziehen können. Wenn Sie in einer bestimmten Situation ängstlich sind, verletzt oder böse, hat das immer mit Ihrer persönlichen Lebensgeschichte zu tun. Stellen Sie sich folgende Fragen: "Warum fühle ich mich in Gegenwart dieses Menschen unsicher? Warum macht mich die gleiche Situation immer wieder wütend? Warum fühle ich Angst, wenn ich etwas Bestimmtes bewältigen soll?" Gefühle sind Wegweiser zum Unterbewusstsein, wo alles gespeichert ist, was wir je erlebt haben - Freude, Schmerz, Konflikte, alte Verletzungen. Bewusst haben wir es vergessen doch die unerledigten Dinge in unserem Unterbewusstsein lenken auch heute noch viele unserer Handlungen. So kann jedes aktuelle Gefühl uns helfen, seelische Verknotungen ein Stück weiter zu entwirren . Damit fühlen wir uns entlastet und haben mehr Energie und Lebensfreude.

 

Es ist ein echter Akt der Selbstliebe sich mit den eigenen Gedanken und Gefühlen auseinander zu setzen. Das klärt die seelische Verfassung und damit wird die Psyche zu einer mächtigen Verbündeten. Wir werden dann unser eigener bester Freund und haben in Zukunft Besseres zu tun, als uns selbst durch unerledigte Geschichten aus der Vergangenheit, verleugnete Gefühle und negative Gedanken zu blockieren.

 

Wenn Sie wissen wollen, wie es mit Ihrer Selbstliebe bestellt ist, machen Sie ein Experiment. Stellen Sie sich nackt vor den Spiegel und sagen sie: "Ich mag mich selbst bedingungslos!" Welche Gefühle löst das aus? Müssen Sie weinen oder lachen? Die meisten von uns sind der Meinung, dass 10 Kilo weg müssen, die Nase korrigiert werden sollte oder die Oberschenkel begradigt. Wie auch immer, lieben Sie sich trotzdem. Sie können Dinge verändern, wenn Sie wollen, aber bis es so weit ist, lieben, achten und respektieren Sie sich. Es bringt nämlich nicht den geringsten Vorteil, es nicht zu tun.

 

Wenn Sie große Probleme damit haben, Minderwertigkeitsgefühle abzulegen, scheuen Sie sich nicht, Hilfe zu suchen. Sie beweisen damit ein großes Maß an Selbstliebe. Es kann sehr weh tun, alte Muster zu bearbeiten, und sich Schmerzen der Vergangenheit zu stellen. Und es kann unglaublich tröstlich und entlastend sein, dabei eine hilfreiche Hand zu fühlen. Sie sind nicht verrückt, wenn Sie psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen, sondern sehr mutig und bereit, dem Leiden ein Ende zu setzen. Die Kunst sich selbst zu lieben bedeutet, zu erkennen: "Es geht mir so gut, wie i c h gelernt habe, für m i c h zu sorgen."

DIE 3 SCHRITTE ZUR SELBSTLIEBE:

1. SANFTER UND GÜTIGER UMGANG MIT SICH SELBST

Fragen Sie sich: wie kann ich mir selbst gut tun? Was brauche ich gerade jetzt? Ein Gespräch, ein Bad, frische Luft, eine Pause, eine Nackenmassage, ...

2. SEELISCHEN UND KÖRPERLICHEN MISSBRAUCH DURCH ANDERE UNTERBINDEN

Lassen Sie nicht zu, dass Irgendjemand Sie demütigt, benutzt oder terrorisiert. Suchen Sie unbedingt Hilfe, wenn Sie geschlagen oder sexuell missbraucht werden? Seelischer oder auch körperlicher Missbrauch ist sehr wahrscheinlich auch gegeben, wenn Sie mit einem Suchtkranken zusammenleben (Alkohol, Drogen, ...).

3. AUFGEBEN DER OPFERROLLE

Sie sind den Umständen nicht hilflos ausgeliefert. Entweder können Sie äußere Bedingungen verändern, oder Ihre Einstellung dazu.

UMGANG MIT GEFÜHLEN ALS AUSDRUCK DER SELBSTLIEBE

1. Akzeptieren Sie jedes Gefühl als Ausdruck Ihrer Persönlichkeit - welches auch immer!

2. Leben Sie es in geeigneter Form und dem eigenen Temperament entsprechend aus (weinen, laut werden, dem anderen mitteilen, ...).

Entfalten Sie Ihre Kreativität!!

3. Lernen Sie Etwas über sich aus Ihren Gefühlen. Was fühle ich genau? Erinnert mich diese Gefühl an eine ähnliche Situation?

Merke: Scheinbare Überreaktionen weisen auf noch unentdeckte Schmerzsituationen aus der Vergangenheit. Verdrängen Sie niemals Ihre Gefühle und genieren Sie sich auch nicht dafür. Gefühle sind Ausdruck von Lebendigkeit. Wer sie verleugnet verkümmert!

 

„Wenn ich mich selbst nicht liebe, wie kann dann es ein anderer tun“

 

Es grüsst euch herzlich Brigitte

 

 

 

News April

Unser inneres Kind

Diesen Text habe ich bei Leben ohne Limit gefunden und ich finde ihn sehr passend.

Warum verhalten wir uns nicht richtig, obwohl wir eigentlich genau wissen, was das Richtige wäre? Warum fürchten wir uns so sehr vor der Veränderung? Warum sind wir schwach? Und warum schaffen es einige Menschen, trotz Unsicherheit, Angst und Schmerzen, an sich zu arbeiten, sich den eigenen Problemen zu stellen – und so viele andere aber nicht?

 

Demnach wären Mut und Entschlusskraft die revolutionären Gefühle, die die alte Menschheitsfrage beantworten, warum einige Menschen Verantwortung für ihr Leben, ihre eigene Meinung, ihre eigenen Werte und Bewertungen übernehmen und andere nicht.

Der Blick nach innen erfordert Mut. Als Kinder sind wir oft von unseren Eltern ent-mutigt worden, ihre mangelnde Wertschätzung, ihr Fehlverhalten haben uns den Mut genommen, unseren eigenen Weg zu finden. Wir müssen Mut und Entschlusskraft als etwas erkennen und erfahren lernen, das uns weiter bringt in Richtung Freiheit und Glück. Wir fürchten uns vor unserem Unterbewusstsein und seinen gehorteten Ängsten, die dorthin verdrängte Wut, die uneingestandenen Sehnsüchte, die Schatten der Vergangenheit. Aber in genau diesen unverheilten Wunden, liegt die größte Gefahr für das Glück unseres Lebens.

Gerade das, was wir selbst nicht sehen wollen, nehmen die Menschen in unserem Umfeld um so deutlicher wahr, leiden darunter, ärgeren sich darüber. Gerade weil wir uns unserer Ängste und Wünsche nicht bewusst werden wollen, sind wir so angreifbar. Doch wenn wir um unsere wunden Punkte selbst wissen, wer sollte uns dann noch damit verletzen können? Wäre es nicht ein Stück Freiheit, jemandem, der einen schmerzhaft auf einen Fehler aufmerksam macht, zu entgegnen: „Ich weiß, und ich arbeite daran!“ Hätten wir den Angreifer dadurch nicht schachmatt gesetzt? Wie würden wir selbst auf jemanden reagieren, der diese Größe hätte, diese Reife?

Mut ist der Moment sich mit der Kraft seines Verstandes die eigenen Wunden anzusehen, das eigene Versagen bei der Umsetzung seiner Wünsche und Träume einzugestehen: Warum möchte ich etwas sein, etwas haben (was für mich unerreichbar ist)? Warum kann ich das Leben in seiner Banalität nicht akzeptieren und in seinen realen Möglichkeiten leben?

„Erkenne dich selbst“ – dieser Satz von Sokrates, der auch über dem Eingang zum Orakel von Delphi steht, begründet unsere abendländische Kultur. Er ist der nächste Schlüssel zur Tür der Freiheit: Jeder Veränderung muss Erkenntnis voran gehen. Durch die richtige Analyse unserer Verhaltensmuster und Werteprägungen, unserer Grundkonflikte, beginnen wir lebens- und glücksfeindliche Werte und Denkmuster in Frage zu stellen. Nur so können wir sie nach und nach ablegen und uns neue Orientierung suchen und unser Leben verändern.

Wir müssen erkennen, was unsere Ängste und Zwänge, das „innere Reißen“ verursacht, was uns in die Sehnsucht nach Wiedergutmachung treibt, uns anfällig macht für die falschen Wege zur Erfüllung. Wir müssen verstehen, wie wir zu unserer Weltsicht und unseren Denkmustern, unserem schlechten Selbstwertgefühl gekommen sind, was uns zu Getriebenen macht. Auf dem Weg zur Freiheit müssen wir die Zusammenhänge, die Entstehungsgeschichte unseres Selbstbildes und Selbstwertes verstehen lernen, genauso wie die Werte unserer Familie, unserer Gesellschaft, das offizielle Richtig und Falsch, das uns fremdbestimmt und uns über unsere Ängste manipuliert. Wir müssen unsere Unfreiheit begreifen, um frei zu werden.

Verstehen ist, entgegen unserem Bild von kalter Logik, ein gefühlter „Aha-Moment“, ein emotionaler Vorgang: Es macht „klick“ und wir haben das Gefühl, den richtigen, wahren Zusammenhang erkannt zu haben. Wir „spüren“ es, wenn wir plötzlich kapieren, warum zwei plus zwei vier ergibt oder wenn wir erfassen, dass wir deshalb vom Ehrgeiz durchs Leben gepeitscht werden, weil unsere Eltern auf unsere Leistungen fixiert waren oder wenig Zeit und wirkliche Aufmerksamkeit für uns hatten und uns damit ständig ein Gefühl von Wertlosigkeit vermittelten.

Die Erkenntnisse über uns selbst, die „Wahrheit“ über das, was unser Leben bestimmt, ist eine Emotion, die uns in ihrer Stärke tief berührt. Alte Gefühle tauchen auf, die Enttäuschungen und Schocks unserer Kindheit werden uns bewusst, die Angst vor Zurückweisung, vor der überlebensbedrohenden Einsamkeit.

 

Wir kamen auf die Welt voller Lebens- und Entfaltungsdrang und diese unverstellte Direktheit unserer Liebe, diese Scham- und Schuldlosigkeit konfrontierte die uns umgebenden Erwachsenen mit ihren eigenen Hemmungen, unbewussten Enttäuschungen, weckt verdrängte Schmerzen und Wut. Sätze wie: “Was willst Du denn schon wieder?!“, „Das kleine Fräulein weiß ja mal wieder genau, wo es was zu holen gibt!“, “Sei doch nicht so langsam!“, „Du gehst mir heute mal wieder echt auf die Nerven!“, vermitteln Kindern schon im Kleinkindalter allein durch den Tonfall: Ich bin nicht richtig. So wird Lebendigkeit, Liebesbedürftigkeit und Lebenslust mit „schlecht“ bewertet und nach und nach gebremst durch Schuldgefühle.

Schuld wird selten direkt zugewiesen, sondern wirkt durch die elterliche Überforderung unterschwellig auf die heranreifende Psyche des Kindes. Schauen wir anderen Eltern im Umgang mit ihren Kindern zu, wird uns schnell die Tragweite dieser Tatsache bewusst – und was das für unser eigenes Leben bedeutet. Auf Dauer können diese Schuldgefühle, dieses „Ich bin nicht richtig“ ganze Leben zerstören. „Ich kenne nur ein Mittel, um mit meinem Gewissen Frieden zu machen, und das heißt leiden, so viel es geht. So viel Leid wie möglich erfahren“, schrieb Saint-Exupéry an seine Frau, zog in den Krieg und stürzte ab.

Auch wenn wir schon lange unglücklich sind, neigen wir leider dazu zu glauben, es hätte nichts mit unserer Vergangenheit, mit unseren alten Erfahrungsmustern zu tun. Wir halten daran fest, dass unsere Kindheit wunderbar war oder wir alles längst hinter uns gelassen haben. Wir versuchen der unfassbaren Frage zu entgehen: Warum waren die Menschen, die uns erzeugten, nicht stärker, warum haben sie nicht ihre Verantwortung getragen, warum haben sie uns in unserer Einzigartigkeit nicht erkannt und uns besser geholfen diese Einzigartigkeit optimal zu entwickeln?

Warum haben sie uns so viele Steine in den Weg gelegt, ihre Schwächen und Probleme an uns ausgelassen, uns missbraucht für ihr eigenes schwaches kleines Selbst? Und um es erneut zu betonen: Die Gefühle, die mit diesen Fragen herauf kommen, sind so schlimm, so tief und verzweifelt, dass wir sie damals in der Kindheit bei ihrer Entstehung verdrängen mussten, weil wir sie nicht verarbeiten konnten und auch jetzt noch alles tun, lieber weiter in unglücklichen, verqueren oder oberflächlichen Beziehungen leben mit unbefriedigenden Jobs, gefangen in unserer Sehnsucht – nur um sie nicht mehr zu spüren.

Doch wir müssen den alten Schmerz wieder heraufholen aus der Tiefe unseres Unterbewusstseins, um ihn für immer los zu werden. Wenn wir uns diesen Gefühlen nicht stellen, unsere Seele nicht von ihnen reinigen, bleibt unser Leben durch diese alten, offenen Wunden beeinflusst. Jede Begegnung mit anderen Menschen wird wieder und wieder unter der Spannung unerfüllter Wünsche und gleichzeitiger Angst vor Zurückweisung stehen, jedem unserer Ziele haftet diese Unfreiheit und Ohnmacht an.

Neben den Gefühlen der Verzweiflung hindert uns noch etwas anderes an der Einsicht über unsere Vergangenheit: Wir wollen nicht ablassen von unserem Anspruch auf Wiedergutmachung der schlimmen Kindheitserfahrungen. Unser verletztes Selbstwertgefühl tut sich schwer die Grenzen der (erwachsenen) Realität anzunehmen, zu akzeptieren, dass es die „glückselige Seinsvergessenheit der Kindheit“, das Paradies für uns nicht gab – und auch niemals geben wird. Wir wollen unsere Eltern nicht vom Thron unserer Anerkennung stürzen, denn dann fiele auch unsere Hoffnung auf Wiedergutmachung mit hinunter. So verzeihen wir ihnen, noch bevor die wirkliche Auseinandersetzung begonnen hat. Wie sollten wir auch weiterhin mit ihnen umgehen, wenn wir ihre Schwächen erkennen und die Konflikte offen legen? Am Ende schicken sie uns womöglich weg und dann müssen wir für immer die Hoffnung auf die ersehnte Anerkennung begraben … .

Doch wenn unsere Eltern sich lieblos und schwach verhalten haben, haben wir dann nicht ein Recht wirklich wütend auf sie zu sein, obwohl gerade sie uns unser Leben schenkten, uns (doch irgendwie) großgezogen haben?! Und wenn die eigenen Eltern uns kein starkes Selbstwertgefühl zugestanden haben, waren dann wir Kinder falsch oder unsere Eltern? Die Bibel schreibt: Ehre Vater und Mutter. Aber was ist, wenn sie es nicht verdienen? Dürfen wir unsere Eltern lieben und ihnen gleichzeitig Vorwürfe machen wegen ihres Versagens?

Ja, das dürfen wir! Und dieses „dürfen“ ist begründet mit dem Recht auf Freiheit und Stärke: Wir werden frei, wenn wir unsere Schuldgefühle hinterfragen, denn der Boden unserer Schuldgefühle und unseres mangelnden Selbstwertgefühls sind der Frust und die unterdrückte Wut auf die Schwäche unserer Eltern. Solange wir sie gegen uns selbst richten, werden wir immer weiter die Fehler bei uns selbst suchen, ohne sie beheben zu können.

Wenn wir unsere Eltern mit ihrem Fehlverhalten konfrontieren, reden sie sich meist heraus, behaupten wir würden übertreiben, hätten nichts mitbekommen von belastenden Umständen, wir hätten unser Unglück selbst zu verantworten oder sie seien eigentlich die viel größeren Opfer. Doch Eltern waren immer zuerst da! Sie haben uns geschaffen und nicht umgekehrt.

Es ist für unsere Eltern fast unmöglich, Fehler einzugestehen, die Einsicht zuzulassen, die geliebten Kinder aus der eigenen Schwäche heraus behindert, vernachlässigt und schlecht behandelt zu haben. Die meisten Eltern können diese Verantwortung nicht auf sich nehmen, denn dazu müssten sie sehr stark sein und gerade das waren sie ja nicht, sonst hätten sie sich nicht so falsch verhalten. Die Wahrheit über die Vergangenheit bereitet beiden Seiten viel Schmerz. Deshalb kommen wir oft viel zu schnell überein, dass alles doch nicht so schlimm gewesen sei, dass Psychologen häufig falsch liegen, immer nur alles auf die armen Eltern schieben, ohnehin übertreiben und überhaupt alle erst mal selbst auf die Couch gehören. Letzteres mag sogar stimmen, es hilft uns nur selbst sehr wenig dabei glücklich zu werden.

Wer je von seinen Eltern gehört hat: „Es tut mir leid. Ich habe mir die größte Mühe gegeben und trotzdem viele Fehler gemacht. Ich wusste es nicht besser, aber heute sehe ich es…“, der weiß, was diese Sätze für eine Wirkung haben können für unseren Seelenfrieden, für unser Selbstwertgefühl und gegen all die Selbstzweifel, die wir so lange mit uns herumgetragen haben. Das Aussprechen dieser Sätze kann bei Kindern und Eltern viel Erlösung, Versöhnung und Verständigung bewirken. Sie machen den eigenen Weg zu einem neuen Selbstbild und einem stabilen Selbstwertgefühl nicht unnötig, aber erleichtern ihn ungemein.

 

Leider werden die meisten Menschen, die erkennen, welchen Einfluss das unreife Verhalten ihrer Eltern auf ihr Leben und ihr Unglück hatte, diese Sätze niemals zu hören bekommen. Sie müssen selbst ihre Gewissheit finden, dass sie als Kinder vollkommen richtig waren und die Eltern leider zu schwach, das zu erkennen und zu respektieren. Sie müssen sich selbst den Wert einräumen, denen ihnen ihre Eltern versagten und versagen.

Es ist sehr wichtig für unseren Verarbeitungsprozess, die Wut und die Trauer über die Verhältnisse in der eigenen Familie zuzulassen. Doch mit ihren Schwächen haben unsere Eltern nicht nur uns das Leben schwer gemacht, sondern auch sich selbst. So schwierig es ist, sie zur Rede zu stellen, so wichtig ist es von dieser Anklage auch irgendwann Abstand zu nehmen. Denn die Vergangenheit ist ja nun mal nicht mehr zu ändern und eine bessere Kindheit und stärkere Eltern können nicht mehr eingeklagt werden.

 

Doch wenn wir die Verantwortung für unser Glück nicht vollständig selbst übernehmen, vergeuden wir nur weitere Lebenszeit in falschen Mustern. Wir können das Schuldgeständnis unserer Eltern nicht erzwingen, uns die Gerechtigkeit nicht durch Klage oder „Weiterleiden“ erpressen. Am Ende kann nur Mitgefühl (mit uns selbst und mit ihnen) uns unseren Frieden bringen – und vielleicht noch ein Kopfschütteln darüber, dass das Schicksal oft so seltsame Wege geht.

 

Die Einsicht in die Verantwortung für unser eigenes Leben ist Teil eines gesundenden Selbstwertgefühls. Unser erwachsenes Ich kann jetzt selbst die Verantwortung übernehmen für das Kind in uns, kann es trösten und seinen Gefühlen und Ängsten Geltung verschaffen. Wenn wir unseren Wert nicht von unseren Eltern bestätigt bekommen, müssen wir ihn uns selbst geben. Wir selbst müssen jetzt für unser inneres Kind sorgen, wir selbst müssen ihm die Liebe entgegen bringen, die es immer vermisst hat. Wenn wir selbst nicht die Verantwortung für unser (Un-) Glück, unser Leben, unsere Freiheit tragen wollen, bleiben wir immer weiter in diesen Kinderproblemen stecken.

Es sind nicht (mehr) die Eltern, die äußere Welt, die uns am Glücklichsein hindert: Es sind unsere Erwartungen an diese äußere Welt (an unsere Partner, Freunde und Kollegen), die uns in unserer Unfreiheit und unserem Unglück festhalten. Denn es sind die Erwartungen von hilflosen Kindern. Niemand wird sie mehr erfüllen – außer wir selbst. Daran werden wir wachsen und der Lohn ist: Freiheit und tiefe, gesunde Beziehungen zu anderen Menschen. Beides haben die, die an uns schuldig geworden sind, niemals erreicht. Wir können es besser machen als die anderen. Wir können stärker sein als unsere Eltern.

 

 

Die Integration des kindlichen Selbst nach der Methode Dr. Langlotz

 

es bietet die Möglichkeit für den Klienten die Beziehung zu seinem inneren Kind zu klären, mit folgenden Fragen ob er 1. überhaupt erwünscht war, 2. sich vielleicht selbst abgelehnt hat 3. das gewürdigt hat, was sein inneres Kind bewältigen musste, an Verletzungen, Überforderungen und Demütigungen, an Vernachlässigung und nicht wahrgenommen werden, 5.sich heute noch mehr um andere kümmert und dabei sein inneres Kind vernachlässigt 6. seinem inneren Kind erlauben kann, Spass zu haben ohne das es verurteilt wird u.v.m.

 

Ein sehr heilsamer Satz lautet:

„ Wie schön, das du da bist, das du so wunderbar bist wie du bist, du bist goldrichtig, schade das diese verwirrte Familie das nicht sehen konnte. Danke das, du das damals alles ausgehalten hast, du bist sehr stark.Ich kümmere mich jetzt persönlich um dich und lasse nie mehr zu das du verletzt wirst“.

 

"Deinem inneren Kind darf es gutgehen, auch wenn es anderen dabei schlecht geht".

 

 

Mit lieben Grüssen eure Brigitte

News April

 

„Der verlorene Zwilling“

Das erste Verlusttrauma bevor wir auf diese Welt kommen. Das schwierige an dieser Zwillingsgeschichte ist, das sie so tief im Unbewussten schlummert. Viele Zeugungen führen zu Zwillings oder Mehrfachbefruchtungen, laut embryologischer Forschungen geht man aus das ca. 50-80% aller Schwangerschaften davon betroffen sind.Viele Zwillinge gehen im Anfangsstadion der Schwangerschaft ab. Für den Überlebenden bedeutet das einen Schock, der unbewusst bleibt und in unserem emotionalen Gedächtnis abgespeichert ist. Einsamkeit und unerklärliche Schuldgefühle können die Folge dieses frühen Verlustes sein.

Weitere Folgen wie: Helfersyndrom, Sucht in jeglicher Form( Arbeitssucht, Alkoholsucht, Kaufsucht, Sexsucht Sportsucht..u.s.w), Beziehungsprobleme, Entscheidungsschwächen, psychosomatische Erkrankungen, Nähe und Distanzprobleme, Stress, Trennungsschmerz, Trauer,Schuldgefühle sind Auswirkungen dessen.

Eines der schlimmsten Ereignisse, die einem Menschen passieren können, ist, wenn sein Zwillingsgeschwister bei oder vor der Geburt stirbt. Der berühmteste Betroffene ist Elvis Presley. Sein Zwillingsbruder starb bei der Geburt. Diese Erfahrung hat sein Leben nachhaltig geprägt. Der Superstar hat seine Villa zweifach, für seinen Bruder mit, eingerichtet. Wie Elvis tragen alle extrem schwer, wenn ein Zwilling stirbt. Der Andere fehlt so sehr, so unerträglich, dass nichts im Leben so recht Freude machen kann. Ein Teil des überlebenden Zwillings möchte so schnell wie möglich sterben, um wieder ganz nah beim Anderen zu sein, wieder ganz Eins zu sein oder weil er sich so schuldig fühlt. Wieder Eins zu sein, da man nur halb ist – das ist nicht nur eine Metapher, sondern alltägliche Realität.

Der Beginn des Lebens

ist prägend. Laut embryologischer Forschungen führen ungefähr 80% aller Zeugungen am Anfang zu Zwillings- oder Einfachbefruchtungen. Die Amerikanerin Elizabeth Noble, eine führende Kapazität auf dem Gebiet der vorgeburtlichen Psychologie, geht in ihrem Buch Having Twins davon aus, dass der Anteil von zwei oder mehr befruchteten Eizellen zu Beginn der Schwangerschaft zwischen 30 und 80 Prozent liegt. Geboren werden jedoch höchstens etwa drei bis fünf Prozent Zwillinge oder Mehrlinge. Selbst wenn das Phänomen des verlorenen Zwillings »nur« 20 Prozent der Schwangerschaften betreffen würde, wäre bereits jeder Fünfte von uns nicht allein im Mutterleib gewesen. Ich habe vor allem durch die Arbeit mit meinen Klienten erfahren, wie viel unverstandenes Leid und wie viele Beziehungsdramen aus einem verlorenen Zwilling entstehen.

Es gibt viele Suchende, die mehrfach als Weltreisende die Erde umrundet haben, Therapiesuchende, die bereits ohne größeren Erfolg mehrere Therapien gemacht haben und Haustierbesitzer, die den Tod ihres geliebten Tieres über viele Jahre nicht verkraften. Dieses sind nur einige Beispiele. Im Nachhinein betrachtet, mit dem Verständnis des im Mutterleib verlorengegangenen Zwillings, können sie die Suche besser verstehen. Sie suchen verzweifelt und meist unbewusst nach dem oder der Anderen.

Häufig bewirkt die Entdeckung des Verlorenen Zwillings bei Klienten, - Erwachsene, Jugendliche und Kinder tiefgreifende Auswirkungen auf das Lebens- und Liebesglück.

Die Symptome

Es können bei Halbzwillingen sowohl körperliche als auch psychische Symptome beobachtet werden. Diese Symptome können natürlich auch völlig andere Ursachen haben und sollten gegebenenfalls von einem Arzt untersucht werden.

Körperliche Auswirkungen

Hörschwierigkeiten: Durch den Schock des Anhalten des Herzschlages des anderen kommt es vermutlich zu einem Schock. Verwachsungen an der Wirbelsäule (Skoliose) können dadurch entstanden sein, dass der Fötus sich immer von dem toten Anderen wegdrehen wollte.

Psychosomatische Auswirkungen

unerklärliche Schwindelanfälle, die nach dem Aufdecken des verlorenen Zwillings aufhörten. Enge in der Brust / Herzschmerz / Atemschwierigkeiten haben oft keine organischen Ursachen und enden häufig mit dem wiederentdecken des verlorenen Zwillings. Panikattacken, Zitterkrämpfe, Herzrasen und Todesangst: besonders Überlebende von Abtreibungen berichten von diesen Symptomen. 

Psychische Auswirkungen des frühen Verlustes

Schuldgefühle weil man mehr Glück hatte als der Andere
weil man dem Anderen Platz weggenommen hat und er deswegen gestorben ist
weil der Überlebende dem Anderen nicht helfen konnte und am Leben halten konnte.

Sie wollen anderen helfen, sie retten und das bis an bzw. über ihre Schmerzgrenze, soweit, dass sie sich in der Beziehung verlieren. Sie können es nicht ertragen, dass sie ihren Zwilling nicht retten konnten. Sie bleiben und leiden für viele Außenstehende unerträglich lange in ihren Beziehungen.

Einsamkeit alle, die Eltern, Geschwister, Partner, Freunde scheinen irgendwie nicht die Richtigen zu sein niemand kann wirklich den fehlenden Zwilling ersetzen, seine innige Liebe, seinen Hautkontakt und innige Nähe es bleibt ein leeres Loch in der Seele zurück, der wichtigste Mensch fehlt niemand versteht das, am wenigsten der Halbzwilling selbst.

An Freunden "kleben" die häufig den verlorenen Zwilling ersetzen sollen, diese wenden sich daraufhin häufig ab, wenn es ihnen zu eng wird.

Kraftlosigkeitda der Andere so fehlt und man/frau sich so einsam fühlt

sie sich dem Tod näher fühlen als dem Leben

Glaube, den Anderen mit ihrer Kraft und Leibesfülle getötet zu haben.

Verfolgungsgefühle, Angst vor Berührungen und Panik im Fahrstuhl

für einige Halbzwillinge ist Körperkontakt ein Gräuel, aus dem Grund den toten Zwilling im Mutterleib nicht zu berühren.

Eifersucht Angst den Partner – wie den Zwilling – zu verlieren.

"Hunger" nach Nähe und Berührung einen scheinbar unstillbaren Hunger nach Berührung um den Mangel an Berührung auszugleichen, üben sie Berufe wie Masseur, Friseur, Krankenschwester, Krankengymnast aus sie raufen sich als Kinder, um möglichst viel angefasst zu werden. 

Neigung zu schweren Fehlschlägen und Misserfolgen im Beruf "Was ich auch anfasse, geht schief" - Schuldgefühle und vom Pech verfolgt fühlen. "Allein schaffe ich es nicht."

Schwierigkeiten, Kinder zu bekommen

Die Zahl der Kinderlosen liegt bei Halbzwillingen weit über den Durchschnitt, es kommt bei weiblichen Halbzwillingen häufig zu Fehlgeburten, sie können ihre Kinder nicht bei sich behalten.

Die Sehnsucht in den Tod – zu dem verlorenen Zwilling

äußerlich "passieren" ihnen beispielsweise wiederholt schwere Unfälle betreiben Extremsportarten und / oder sind extrem risikobereit, sie bekommen Krankheiten, bei denen sie nur mit Glück überleben.

Hatte ich einen Zwilling?

Viele Fragen sich bzw. mich, woran sie erkennen können, dass sie einen Zwilling hatten. Das erste, was auffällt, ist die Beschreibung der Symptome der Klienten. Darin liegen oft schon Hinweise, zu einem verlorengegangenen Zwilling. Hier einige Bespiele:

"Ich fühle mich nur halb, es ist als hätte ich nur die halbe Kraft im Leben zur Verfügung …" "Sehr oft habe ich das Gefühl, als fehlt mir etwas, um glücklich zu sein …" "Einsamkeit ist mein Lebensthema. Schon als Kind habe ich mich oft so unerträglich einsam gefühlt, so allein. Das geht auch nicht wirklich weg, wenn ich mit Freunden zusammen bin …" "Mir steht es nicht zu, viel Geld zu verdienen und dabei in meinem Beruf Freude zu haben …" "Ich habe ständig Schuldgefühle, dass ich jemanden etwas wegnehme, dass ich schuldig bin, wenn es jemanden schlecht geht …" "Ich habe so eine Angst, verlassen zu werden. Bei nur dem geringsten Anzeichen, dass mein Partner mich verlässt oder sich eine/n andere/n sucht, werde ich fasst verrückt …"Ich habe manchmal panische Angstzustände, die ich mir nicht erklären kann und fühle mich von anderen Menschen bedroht. Besonders schlimm ist dieses im Fahrstuhl". "Ich lasse keinen Partner wirklich an mich ran, sobald es zu dicht wird trenne ich mich …".

Hinter all diesen Sätzen können auch andere Ursachen liegen. Wenn der Verdacht entsteht, dass jemand einen verlorengegangenen Zwilling hat, ist es wichtig, dieses zu überprüfen und nicht vorschnell zu deuten. Das hilft niemandem. Was können Sie als Nicht-Fachmann tun? Folgen Sie Ihrem Herzen, Ihrem Mut und Ihrer Intuition.

Merkt es die Mutter, wenn ein Zwilling stirbt?

Gewöhnlich merkt die Mutter nichts. Selten gibt es kleinere oder größere Zwischenblutungen. Selbst wenn in einer sehr weit fortgeschrittenen Schwangerschaft einer stirbt, merkt die Mutter meistens nichts – außer über Träume oder ihre Intuition. Üblich ist bis heute, den Frauen erst im dritten Schwangerschaftsmonat die gesehene Mehrlingsschwanger-schaft mitzuteilen, weil der zweite oder auch dritte Embryo vorher häufig verschwindet. Viele Ärzte wollen Schwangeren eventuelle Enttäuschungen ersparen. Doch häufig ahnt auch der Mediziner nichts und so steht nur sehr selten "V.a. Gemini" (Verdacht auf eine Zwillingsschwangerschaft) im Mutterpass. Bei Ultraschallunter-suchungen wird nichts von einem Abgang bemerkt, wenn der Verlust bereits vor dem ersten Ultraschall geschehen ist. Schon innerhalb weniger Wochen ist es nicht mehr möglich, den abgestorbenen Embryo im Mutterleib nachzuweisen.

Wenn der eine Zwilling stirbt, woran merkt der Andere das?

Zunächst werden der Herzschlag und die Bewegungen schwächer, dann hören sie ganz auf. Fünf Wochen nach der Einnistung, wenn der Embryo eine gewisse Größe erreicht hat, spürt er die Gegenwart des anderen sehr genau. Das Ohr ist das erste, was ein werdender Mensch ausbildet. Der Zwilling hört als erstes seinen eigenen Blutkreislauf und den des anderen, noch bevor das Herz anfängt zu schlagen. Die Geräusche seines Geschwisters sind ihm näher als die Darmgeräusche und der Herzschlag der Mutter.

In den Fünfziger Jahren ging man noch davon aus, dass Embryos und gar Neugeborene nichts fühlen oder großartig wahrnehmen könnten, dass ging soweit, dass man Operationen an Neugeborenen teilweise ohne Betäubung vornahm. Sie galten als unbeschriebenes Blatt. Der amerikanische Forscher David Chamberlain beobachtete 1998 im Ultraschalluntersuchungen, dass bereits zwei Monate alte Embryos bewusst wahrnehmen und reagieren können.

Schwierigkeiten im Leben des alleingeborenen Zwillings

Für jeden Menschen, der im Mutterleib Geschwister verloren hat, sind die Auswirkungen im Leben unterschiedlich. Jeder hat eigene Wege gefunden, mit der Katastrophe umzugehen. Einigen, die einen verlorenen Zwilling im Mutterleib verloren haben, gelingt es, diese Erfahrungen im Leben sehr gut auszugleichen. Doch manchmal reichen kleine Ereignisse in ihrem Leben, um die Erfahrungen um den verlorenen Zwilling wieder wachzurufen. Verschiedene Lebenssituationen fordern den überlebenden Zwilling auf, ihn wiederzuentdecken. Es ist, als würde er rufen: "Hallo, hier bin ich - jetzt erinnere Dich endlich an mich!"

Schmelzzwilling       Sehr schnell sucht er durch viel Nähe beim Partner seinen verlorenen Zwilling. Dem Einling wird,vor allem wenn die erste Verliebtheit vorbei ist, dieses Nähebedürfnis zu viel. Der allein geborene Zwilling kennt dieses Zurückziehen von damals im Mutterleib - eine Welt bricht zusammmen. Massive Ängste, den anderen zu verlieren und eine riesige Sehnsucht überfluten den überlebenden Zwilling.

Fluchtzwilling     Manche alleingeborene Zwillinge können ihr Herz nur wenig öffnen, damit nicht zu tiefe und gefährliche Gefühle entstehen. Dahinter steht die quälende Angst, dass der Andere gehen könnte. Das fühlt sich für sie absolut lebensbedrohlich an.

Halbzwillinge lieben anders

Für viele Halbzwillinge könnte das Verschmelzen der ersten Verliebtheit ewig weitergehen. Wenn der Partner ein Einling ist, ist er nach der anfänglichen Verliebtheit irritiert. Eine Zwillingsnähe kennt, sucht und kann dieser auch nicht geben. Sehr schnell sucht der überlebende Zwilling durch viel Nähe beim Partner seinen verlorenen Zwilling. Die körperliche Nähe zu seinem Partner hat für ihn höchste Priorität. Seinem Partner wird (nach dem Verliebtsein) das Nähebedürfnis zu viel. Schnell fühlt er sich kritisiert und bedrängt. Der Einling versteht den Halbzwilling nicht. Er hat das Gefühl Alles zu geben und seinen Partner auch von Herzen zu lieben (so wie es seinem "Liebesprogramm", seinem innersten Bedürfnis, entspricht. Konflikte sind vorprogrammiert. Der Einling zieht sich zurück, was seinem Partner an das Drama im Mutterleib erinnert. Für ihn bricht eine Welt zusammen. Er bekommt große Angst, versucht alles um seinen Partner zu halten und stößt ihn dadurch nur immer weiter weg. So sehr sich die Halbzwillinge auch bemühen ihren Partner immer mehr loszulassen und Freiraum zu geben, sie schaffen es nie lange. Eine mögliche Lösung besteht im inneren Kontakt zu seinem gestorbenen Zwilling. Dann braucht ihm sein Partner die fehlende Zwillingsnähe nicht zu geben.

Jeder kann nur sein eigenes Beziehungsprogramm leben

Den größten Fehler, den Halbzwillinge machen können, ist, sich einen Partner zu suchen, der es eher unverbindlicher und viel Freiraum braucht. Ansonsten ist viel Leid vorprogrammiert. Viele Halbzwillinge und auch lebende Zwillinge brauchen, um ihr großes Herz öffnen zu können, einen verlässlichen Partner, für den ihre verschmelzenden Nähewünsche keine Bedrohung sind. Wenn überlebende Zwillinge ihr Herz öffnen, werden ihre Grundbedürfnisse offensichtlich. Ihre Beziehungen werden tief und intensiv. Eine andere Art von Beziehungen ist für sie nicht möglich. Diese Tiefe und Intensität, mit der sich überlebende Zwillinge auf einen Partner einlassen, ja einlassen müssen, lässt sich auch mit der besten Therapie nicht wegtherapieren. Jemand der es gerne nah und intensiv hat, kann sich nichts Schlimmeres antun, als seine tiefe Sehnsucht nach inniger Nähe, die auch am Anfang seines Lebens da war, abzuschneiden.

Den verlorenen Zwilling wiederentdecken

Wenn sie noch nicht wissen, ob in Ihnen dieses Trauma schläft, weise ich darauf hin, dass es so lange verborgen oder nicht bearbeitbar bleibt, bis es in Ihnen reif ist, angesehen zu werden. Aus diesem Grund kann es sich z.B. auch bei Familienaufstellungen lange Zeit nicht zeigen.Um die Situation für sich behutsam zu klären, sollte dies idealerweise in einem geschützten Rahmen geschehen, der von einer versierten Person geschaffen wird,welche dieses Thema für sich selbst geklärt und verarbeitet hat und von anderen Themen unterscheiden kann.

Die Erfahrung zeigt, dass der überlebende Zwilling für seine Heilung Kontakt zu dem Anderen, der gegangen ist, aufnehmen muss, z.B. als inneres Bild im Herzen. Beim Wiederentdecken des verlorenen Zwillings zeigt sich immer wieder, dass der Gegangene froh ist, wenn es dem anderen gut geht und er ein gutes Leben und einen lieben Partner hat. Es hilft nach meiner Erfahrung nicht, allein theoretisch zu wissen, dass man einen Zwilling gehabt hat, sondern man muss diese Verbindung zum Anderen und die sich daraus ergebenden Folgen für das eigene Leben spüren. Nur in Verbindung mit dem Fühlen, hat die Wiederentdeckung des verlorenen Zwillings therapeutisch heilende Kraft.

Wenn es einen verlorenen Zwilling gegeben hat und die Zeit, ihn wiederzuentdecken, noch nicht reif ist, meldet sich das Thema zu gegebener Zeit wieder. Prägende Kindheitserlebnisse und eine Einbindung in schwere Familienschicksale müssen manchmal erst angeschaut und geachtet werden. Die meterdicken Schutzmauern haben lange die Funktion gehabt, dem alleingeborenen Zwilling bei Überleben zu helfen. Ohne sie wäre er durchgedreht vor Schmerz und Einsamkeit. Wenn es an der Zeit ist, aus dem Bunker herauszukommen, wartet ein anderes, frischeres und erfüllteres Leben auf den überlebenden Zwilling. Er kann zudem zu einer großen Inspirationsquelle werden und ein großes Potential freisetzen.

Im Allgemeinen erleben es Betroffene als unglaubliche Erleichterung, wenn sie ihren früh verlorenen Zwilling in der Therapie entdecken. Plötzlich erklären sich zuvor scheinbar unerklärliche Phänomene ihres Lebens. Sie wissen endlich, wohin ihre starken Gefühle tatsächlich gehören und sie können einen heilsamen Prozess in Gang bringen, in welchem sie integrieren und alles an seinen Platz kommen kann. Der Zwilling wird nach einer Weile oftmals als besondere Ressource erlebt.

Buchempfehlung: Der verlorene Zwiling - das Drama im Mutterleib - am Anfang waren wir zu zweit

Wenn sie das Thema beschäftigt oder sie das Thema auflösen möchten, dann melden sie sich bei mir

Eure Brigitte